Neuseeland / Chile
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April 09

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Am Freitag war es den ganzen Tag bewölkt und daher auch um einiges kühler als gewohnt. Mir war fast den ganzen Tag kalt, da ich nicht mit diesem Wetter gerechnet habe und die Klimaanlage in der Firma noch immer auf höchster Stufe. Den Samstag morgen habe ich damit verbracht, meine HP auf den neuesten Stand zu bringe, das Zimmer aufzuräumen und mir zu überlegen, was ich am Nachmittag unternehmen kann. Wie schon am Freitag war es auch heute bewölkt und die Sonne kam nur selten durch. Ich habe die Befürchtung, dass mein Sommer somit zu Ende geht. Es ist schon irgendwie komisch, sp plötzlich einen Sommer zu haben, der nach 5 Wochen dann schon wieder zu Ende ist. Ostergefühle kommen bei diesem Wetter nicht mal im entferntesten auf, da das Wetter sich verschlechtert aber vor allem, da nicht der Frühlingsgeruch in der Luft liegt, sondern der Smog. Wahrscheinlich fangen aufgrund der schlechten Luftwerte bald wieder die Restiktionen an.
Dies bedeutet, dass in der Hauptverkehrszeit verschiedene Autos nicht fahren dürfen, was dazu führt, dass die öffentlichen Verkehrsmittel aus allen Nähten platzen. Wer nicht fahren darf wir in meine Augen ohne System, über die letzte Zahl des Nummernschildes, festgelegt.
Da mir aber auch am Nachmittag nichts eingefallen ist, was ich unternehmen könnte blieb ich zu Hause und räumte den Rest des Zimmers auf. Auf den Abend fuhr ich in die Stadt um mich mit Cristian zu treffen und dann gemeinsam etwas trinken zu gehen. Wir waren schließlich in dem Stadtteil Bellavista. In dem Teil der Stadt gibt es unzählige Kneipen und Restaurants der verschiedenen Art. Einige Straßen sind berlaufen von Touristen und dem entsprechend auch viel teurer als der Rest. Ich wollte mehr in die Straße der Einheimischen gehen, wobei hier zu bemerken ist, dass dies auch der gefährlichere Teil ist. Hier wir man ständig auf der Straße angesprochen, ob man etwas kaufen möchte oder es wird einfach nur um Geld gebettelt. Zudem kommt allerdings noch, dass dort viel geklaut wird. Mittlerweile habe ich aber gelernt, wie man sich am besten verhält, damit man die Wahrscheinlichkeit minimiert ausgeraubt zu werden. Der Sonntag verlief sehr ähnlich wie der Samstag. Heute habe ich den Teppich gereinigt (man bemerke, dass die hier keinen Staubsauger oder ähnliches haben) und noch verschiedene andere Dinge. Alles in allem hatte ich den Herbstgroßputz vorgenommen. Am späten Nachmittag war ich denn mit Dinelly etwas unterwegs.

 

06.04.-12.04.2009

Das Wetter hat sich wieder verbessert und es scheint wieder die Sonne und das den ganzen Tag. Der Dienstag war mit 32° einer der wärmsten Märztage in der Geschichte. Hier wartet jeder auf den Regen. Keiner freut sich mehr über die Sonne. Hierbei ist zu sagen, dass seit Mitte November nur an 2 Tagen etwas Wasser vom Himmel kam, sonst nur Sonnenschein pur.

Der Montag verlief wie gewohnt – ein ganz normaler Tag, nicht der Dienstag. Ich hatte einige Fehler auf der Homepage der Firma entdeckt, vor allem auf der Deutschen Seite, die behoben werden mussten. Jedoch stellte sich das für die Personen hier als sehr schwierig heraus, das sie kein deutsch sprechen und daher die Fehler nicht bemerken. So musste ich, da mein Chef nicht konnte in die Agentur, die für uns die Homepage erstellt, fahren und mir denen zusammen die Änderungen vornehmen. Das war schon eine Herausforderung, da es sich z.B. teilweise um Feinheiten handelte, die ich nur schwer erklären konnte. Aber ich habe es gemeistert. Am Mittwoch morgen um 8.05 Uhr gab es hier ein kleines Erdbeben und ich habe nicht davon mitbekommen. Ich war auf dem Weg zur Arbeit mit Cristians Vater und Schwester gesessen und dann bebte die Erde. Als es vorbei war meinten sie, ob ich es gespürt hätte, dass die Erde soeben für eine knappe Sekunde gebebt hätte. Ich habe sie nur schräg angeschaut und meinte sie sollen mich nicht auf den Arm nehmen. Ich weiß, fast eine Sekunde hört sich nicht lange an, aber 5 sec. können bei der Stärke schon zu viel sein und die ersten Häuser fallen wie Kartenhäuser zusammen. Bis Donnerstag Abend verlief alles wie gewohnt. Da hier der Karfreitag auch ein Feiertag ist wollten wir abends ausgehen und versuchen, dass ich ca. 30 Minuten früher in den Feierabend kann, um noch die Möglichkeit zu haben kurz nach Hause zu fahren. Doch dem war nicht so ich musste sogar etwas länger arbeiten. Nach der Arbeit waren wir etwas essen und sind dann ca. gegen 11 Uhr bei einem Kumpel angekommen, der leider nicht wie verabredet zu Hause war. Daher sind wir dann zu einer Hausparty gefahren. Ich habe keine Ahnung wie ich die Atmosphäre und die Personen beschreiben soll, aber so viel ich fand alles etwas komisch. Aber ich muss sagen es war auf seine ganz eigene Art doch schön. Am Freitag bin ich mit der ganzen Familie nach Los Andes gefahren einfach um mal was anderes zu sehen. Die Stadt ist sehr schön und auf dem Marktplatz gab es einen kleinen Markt über den wir kurz geschlendert sind. Danach sind wir z einer Kirche gefahren, die sich etwas außerhalb befindet. Die Kirche hat eine etwas größere Bedeutung, jedoch ist diese mir gerade entfallen. Jedenfalls sind wir dort etwas spazieren gelaufen bevor wir den Heimweg antraten, auf welchem wir an einigen Weinbergen vorbei kamen. Wieder zu Hause machten wir uns an die Arbeit um Empanadas zuzubereiten. Empanadas sind hier in Chile sehr weit verbreitet und auf irgend eine Weise auch eines der Nationalgerichte. Man kann sie sich so ungefähr wie Maultaschen vorstellen, nur dass sie nicht in Wasser gekocht werden sondern frittiert sind. Der Inhalt bestand aus Seafood und Zwiebeln. Da die Familie auch katholisch ist, gibt es wie bei uns an Karfreitag kein Fleisch und daher auch als Inhalt der Empanadas Fisch. Samstag haben wir wie schon am Freitag schon um 13.30 Mittag gegessen, was für die hier sehr früh ist. Normalerweise gibt es am Wochenende so gegen 15 oder 16 Uhr Mittagessen. Nachmittags bin ich dann mit Kathi zu einem kleinen Berg gefahren, um einmal einen besseren Überblick über den Stadtteil Maipú, in dem ich wohne, zu erhalten. So nebenbei bemerkt hat dieser Stadtteil etwas mehr Einwohner als Frankfurt am Main und befindet sich im Südwesten Santiagos. Nachdem wir zurück kamen habe ich beschlossen, dass ich Ostereier bemalen möchte. Das kennen die hier eigentlich nicht und ich fand, dass es eine gute Idee ist. Am Abend waren wir dann bei einem Freund zusammengesessen, haben uns unterhalten und einige Bier geleert. Ich muss sagen, das Bier hier ist nicht sonderlich gut und vor allem trinken die hier das meiste Bier aus der Dose. Man findet hier auch Bier importiert aus Deutschland, wie z.B. Becks, das es sowieso überall gibt, aber auch Paulander, das es nur in Dosen gibt sowie Franziskaner und Erdinger, die dann doch in Flaschen verkauft werden. Hierbei ist zu sagen, dass diese Importbiere pro Flasche (0,5L) ca. 2,5 € kosten und daher nur sehr selten getrunken werden, da man es sich nicht leisten kann. Sonntag morgen habe ich geholfen zu kochen – es gab wieder Fisch und Muscheln – einfach nur genial lecker und vor allem extrem frisch (max vor 2 Tagen gefangen). Nach dem Essen begaben wir uns auf die Ostereiersuche. Ich habe alle meine Eier gefunden, denn hier wird jedes Ei einzeln gesucht und nicht wie bei uns ein ganzes Nest. Anschließend habe ich mich dann dem Hochladen der Bilder gewidmet. Leider hat das Programm nicht so funktioniert, wie ich es wollte und daher hat es etwas viel länger gedauert, als ich eingeplant hatte. Aus diesem Grund hatte ich dann keine Zeit und Lust mehr nochmal spazieren zu laufen, was ich eigentlich vor hatte. Denn anders wie bei uns muss man hier vor allem bei Dunkelheit aufpassen, wo man sich bewegt.

 

13.04.-19.04.2009

Eine neue Arbeitswoche hat begonnen. Bis Mittwoch verlief sie ganz normal, wie auch schon die Wochen zuvor. Es gab nichts aufregendes. Am Donnerstag hat sich das jedoch geändert. Ich hatte mich für eine After-Work-Party angemeldet, obwohl ich keine Ahnung hatte was auf mich zukommt. Das einzige was ich wusste war, dass diese in einem Hotel in der Stadt stattfinden wird und dass man gut gekleidet sein muss. Nach der Arbeit sind wir dann also direkt von der Firma mit dem Firmeneigenen Kleinbus vor das Hotel chauffiert worden. Dort warteten wir dann in der Lobby auf die Führungskräfte und schließlich begaben wir und in den speziell für unsere Firma hergerichteten Raum. Ich muss sagen, da hatte sich jemand richtig Mühe gegeben. Aber das war noch lang nicht alles. Auf diesen tollen Eindruck der Dekoration und Co. folgte dann der super Service des Hotels bis hin zur Krönung: Dem Essen. Zunächst gab es Kanapees, die waren richtig klasse, genauso die Empanadas und danach gab es noch bessere Penne mit Seefood. Ich kann großteils überhaupt nicht sagen, was ich da gegessen habe, da es manches nur hier gibt. Ich sollte hier evtl noch bemerken, dass dieses Hotel eines der besten Hotels in Chile ist und vor allem für seine ausgezeichnete Küche bekannt ist.
Das Wochenende begann wie auch einige andere zuvor damit, dass ich sofort nach der Arbeit ausging. Es ist schon etwas komisch, dass ich an diesen Tagen das Haus morgens um zur Arbeit zu gehen verlasse und dann mit all meinen Sachen direkt von der Arbeit auf eine Party gehe und erst nachts nach Hause komme. 

Samstag musste Cristian wie schon gewohnt wieder arbeiten. Ich bin Morgens mit ihm aufgestanden. Nachdem er das Haus verlassen hatte sortierte ich Bilder und brachte meine Homepage auf den neuestes Stand. Anschließend musste das Zimmer etwas aufgerühmt werden und irgendwann dazwischen habe ich dann noch Gespräche mit der Familie geführt. Nach dem Essen machte ich mich mit Kathi auf den Weg zum Cerro San Cristobal. Es gibt verschiedene Wege diesen zu erklimmen. Wir haben uns wahrscheinlich für den steilsten Weg entschieden. Nach nicht einmal der Hälfte war Kathi schon schlapp, doch nach einer kurzen Erholungspause ging es dann weiter weiter den Berg hinauf und der Smog-Wolke immer näher. Ich muss sagen, ich hasse diesen Smog hier jetzt schon und das wird noch viel schlimmer im Winter. Man kann die Berge jetzt teilweise nur noch erahnen. Nachdem wir dann oben ankamen musste ich leider feststellen, dass die Sicht noch schlechter war als ich dachte - ja, der liebe Smog hatte sich über die Stadt gelegt und mir die schöne Aussicht verwehrt. Aber dennoch konnte ich die Ausmaße der Stadt erkennen. Hier leben ca. 7 Mio Personen (nach neuesten Schätzungen) und mein Weg zu Arbeit beträgt ca. 14km (Luftlinie), was fast einmal quer durch die Stadt ist. Dies wusste ich zuvor, doch trotzdem war ich erstaunt über die riesige graue Fläche, die nur selten mit etwas grün unterbrochen ist. Hierzu ist zu sagen, dass es nicht sonderlich viele Hochhäuser gibt, da Chile ein erdbebengefährdetes Land ist. Kleine Beben gibt es hier ständig und ein paar größere pro Jahr. Daher müssen die Häuser hier erdbebenfest gebaut werden und dies ist um so einfacher je niedriger die Häuser sind. Auf Grund dessen gleicht das Stadtbild nicht einer Stadt wie New York oder Seoul sondern mehr Auckland - nicht in die Höhe sondern in die Breite. Dies wurde mir auf diesem Berg erst richtig bewusst. Außerdem habe ich dort einen Kolibri gesehen. Den Weg nach unten haben wir uns dann einfach gemacht. Wir sind mit dem Teleferico (Gondel) hinunter gefahren, was für Kathi eine ganz neue Erfahrung war. Den Rest des Heimweges haben wir wie üblich in la micro (Bus) verbracht. 3 Stunden später war ich schon wieder am Fuß dieses Berges, wo ich zuvor noch nie gewesen bin. Ich war mit Cristian und Pajaro (ich habe keine Ahnung wie er wirklich heißt - Pajaro=Vogel) unterwegs in eine Bar. Wir verbrachten zu dritt einen sehr schönen Abend. Ich muss sagen dies war einer der Besten Tage seit dem ich hier bin.Jetzt
möchte ich euch noch etwas zu dem Trinkverhalten der chilenen sagen. In deren Augen gibt es in Deutschland keine starken Drinks sondern fast ausschließlich Jugo (Saft). Dies lässt sich daher erklären, dass hier die Mischung leicht anders ist. Hier muss man durch einen Rum-Cola noch hin durchschauen können, was bedeutet, dass das Glas ca. halb oder sogar 2/3 mit Rum oder anderen hochprozentigen Getränken gefüllt wird und der Rest dann entsprechend mit Softdrinks aufgefüllt wird. Für mich, sowie für die meisten deutschen, die ich hier getroffen habe sind die Drinks hier eindeutig zu stark. Daher ist die beste Methode man bestelle sich ein Rum-Cola (wird hier am meisten neben Pisco Sour getrunken) sowie ein extra Glas und eine kleine kleine Cola, um seine eigene Mischung kreieren. Auch sollte man hier nie auf die Idee kommen eine Runde Tequila zu bestellen und das gleiche zu erwarten wie bei uns. Die „Schnapsgläser“ die hier dafür verwenden haben ein Fassungsvermögen von ca. 0,15L ab werden dann von einigen hier doch in einem Zug geleert. Für mich unverständlich. Der Sonntag verlief sehr ruhig. Morgens mit Cristian aufgestanden, dann wieder schlafen gelegt. Später habe ich dann die Zeit bis zum Mittagessen mit nichts tun verbracht und nach dem Essen 2 Filme geschaut. Nicht sonderlich aufregend. Der Grund dafür war, dass ich Ausgangssperre hatte - Cristian war kurz davor mir den Schlüssel abzunehmen. Doch für all dies gab es eine Begründung, die für mich zunächst nicht sonderlich verständlich war. Sie lautete: „heute um 4 Uhr spielt Universidad de Chile gegen Colo Colo (Fussballmannschaften). Du hast 100 Minuten Zeit um irgendwohin und wieder zurück zu kommen“. Ich fragte mich wobei hier das Problem liegen sollte - das ist doch nur ein Fußballspiel!?! Doch am Abend wusste ich es. Es fing damit an dass Cristian schon um 6 statt um 8 Uhr von der Arbeit nach Hause kam - der Grund war das Fußballspiel. (Die ganze Belegschaft durfte/sollte/musste 2 Stunden früher nach Hause, damit sie den Fans nicht in die Quere kommt) Danach schalteten wir den Fernseher an und ich konnte das Ausmaß erkennen. Chaos in der ganzen Stadt! In öffentliche Verkehrsmittel wurde hier an Ampeln eingestiegen, indem die Türen aufgerissen wurden, oder andere sind dann doch gleich aufs Dach des jeweiliges Verkehrsmittels gestiegen. Weiter musste man als Passant aufpassen, damit man nicht beklaut oder gar zusammengeschlagen wir. Sein eigenes Auto auf der Straße zu parken tat auch nicht gut, da diese einfach in Brad gesteckt wurden. Nachdem ich das alles im Fernsehen sah, wusste ich warum es mir derart nahe gelegt wurde das Haus nicht zu verlassen.

 

20.04.-26.04.

Montag: Wieder eine neue Arbeitswoche!
Diese Woche ist auf der Arbeit reichlich wenig passiert, außer dass sie Arbeit die ich in 5 Tagen erledigt habe auch in 2 Tagen hätte beendet werden können. Ich musste immer auf etwas, meist auf meinen Chef warten. Er hatte diese Woche keine Zeit sich meine Arbeiten durchzusehen und mir weitere Instruktionen zu geben. Daher war ich die meiste Zeit nur rumgesessen, habe Vokabeln gelernt, mir Gedanken über Tätigkeiten fürs Wochenende gemacht oder einfach nur blind im Internet gesurft. Leider geht dabei die Zeit nicht rum! Am Donnerstag Abend waren wir mal wieder im Verteidigungsministerium mit dem kleinen für mich aber großen Unterschied, dass wir auf das Dach dieses Gebäudes gegangen sind, wo sich der Helikopterlandeplatz befindet. Ich muss sagen - einfach nur genial die Aussicht über die Stadt bei Nacht. Das Gebäude ist mit fast 100m eines der höchsten Gebäude der Stadt. Hier habe ich natürlich auch einige Bilder gemacht, die ich natürlich auch hoch geladen habe. Nach diesem genialen Ausblick sind wir dann sehr müde um 1.00 Uhr nachts zu Hause gewesen. Ich wollte nur noch ins Bett, denn fünf einhalb Stunden später hat schon wieder der Wecker geklingelt. Ich war gerade in meiner Tiefschlafphase. Nach dem Frühstück und einer Dusche war ich dann wieder halbwegs fit, doch nach 10 Minuten Autofahrt habe ich wieder geschlafen. Aufgewacht bin ich wieder kurz vor der Bushaltestelle, ab der ich dann mit dem Bus weiterfahren muss bis zu meiner Arbeitsstelle. Dort angekommen hatte ich dann etwas Arbeit. Juhuu - sonst wäre ich wieder eingeschlafen. Leider auch nur bis zur Mittagspause. Danach hieß es wieder wie schon die Tage zuvor: "Beschäftige dich mit irgend etwas. Zähle die Pixel des Bildschirms, beschäftige dich mit Facebook oder mach was du willst." Als es um 18.30 immer noch keine Arbeit für mich gab bin ich dann gegangen. Ich habe mich mit Cristian in einer Metro-Station (U-Bahn) getroffen. Von dort aus fuhren wir dann zusammen in die Stadt um eine Kleinigkeit zu essen. Nach längerer Suche sind wir dann in einem Eis-Café gelandet, wo wir jeweils einen Salat gegessen hatten. Hier in Chile ist es sehr schwierig ein Essen ohne Fleisch zu finden, denn vegetarisches Essen ist hier sehr rar und beinhaltet außerdem öfters mal Hünchenfleisch, welches in deren Augen der Chilenen aber kein Fleisch ist. Das soll mal jemand verstehen. Vegetarier, wenn sie außer Haus essen möchten, habe daher fast nur die Möglichkeit in ein oftmals sehr teures Restaurant zu gehen. Nach dem Essen wollten wir eigentlich zu einen Freund gehen, der dann aber doch keine Zeit hatte. So liefen wir etwas durch die Innenstadt. Ich muss sagen, dass zu diesem Zeitpunkt sehr seltsame Personen unterwegs waren. Teilweise sahen sie so aus als ob sie zu einem Kostümball gingen (hatten mehr Farbe im Gesicht als wir an Fasching), doch Cristian belehrte mich eines besseren „das ist der Kleidungsstil dieser Personen“. Daraufhin konnte ich nur mit dem Kopf schütteln. Weiter verkauften verschiedene Personen Raubkopien von PC-Spielen oder DVD sowie wahrscheinlich gestohlene Handys. Ich beschloss, dass ich mir das Treiben etwas länger ansehen möchte. So saßen wir dann auf einer Parkbank und beobachteten die Personen. Lieder konnte ich kein Foto der Personen oder ähnliches machen, da dies zu dem Tageszeitpunkt zu gefährlich ist. Machst du ein Foto, kannst du sicher sein, dass deine Kamera und voraussichtlich auch alle anderen Wertgegenstände von einer auf die andere Sekunde verschwinden. Nachdem es uns dort zu kalt wurde fuhren wir nach Hause. Für den heutigen Samstag hatten wir uns viel vorgenommen. Wir wollten zu dem Stausee El Yeso fahren, welcher sich in 3000m Höhe befindet und nur über eine Schotterstraße zu erreichen ist. Wir verließen das Haus um 10.30 Uhr und begaben uns nach einem kurzen Abstecher im Supermarkt und einer Tankstelle auf den Weg. Kurze Bemerkung nebenher: Wenn man hier in ein Auto einsteigt, kann man eigentlich sicher sein, dass die Tankfüllung noch für maximal 30km reicht. Hier ist es aus welchen Grund auch normal, dass man im Schnitt ungefähr 10-15 Liter tankt und nicht mehr. Nach dem unser Tank dann aber halb voll war, wollte ich so schnell es geht aus der Stadt raus und in das Tal Cajón de Maipo, im dem sich der See befindet. Die ersten 35km fuhren wir dann auf einer einigermaßen gut ausgebauten Landstraße, bis diese sich dann in eine Schotterpiste für weitere 25km verwandelte. Auf dem Weg gibt es verschiedene Dörfer, die dann aber nur aus ca. 5 Häusern, wenn man die überhaupt so bezeichnen kann, bestehen. Ich habe mich lange gefragt, von was die Personen dort überhaupt leben. Die einzige Erklärung die ich habe, ist dass sie von dem Geld leben, das sie mit dem Verkauf von Brot, Käse, Empanadas und anderen Lebensmitteln verdienen. Denn gibt es alle paar Meter irgendjemanden der an der Straße steht und Lebensmittel verkauft, welche im Normalfall sehr gut schmecken. Weiter auf unserem Weg kamen wir an kleinen Farmen vorbei (mit Pferde, Kühe, Hühner, Gänse, Ziegen), die sich mitten im Nichts befanden.Nach 3 Stunden und einigen Pausen zur Kühlung des Motor sind wir dann endlich bei El Yeso angekommen. Ich muss sagen das hat sich wirklich gelohnt. Der türkis blaue See lag vor uns inmitten der kargen und teilweise bizarren Landschaft umgeben von schneebedeckten Bergen. Wir fuhren an das andere Ende des Sees, wo wir auf eine Gruppe Motorradfahrer trafen. Hier liefen wir dann etwas spazieren und erkundeten die Landschaft. Nachdem wir soweit alles gesehen hatten begaben wir uns dann wieder auf den Rückweg, auf welchen wir an den oben genannten „Geschäften“ anhielten, um Ziegenkäse, Kuchen und Brot zu kaufen. Wieder daheim gab es dann Vesper bevor wir uns für den Abend fertig machten. Um 22 Uhr fuhren wir dann zu Andrea, um dort zusammen mit anderen Freunden einen Spielabend mit Trivium (vergleichbar mit
Trivial Pursuit) zu verbringen. Als um 4 Uhr immer noch kein Sieger feststand beschlossen wir ein Unentschieden. Danach waren wir noch etwas gemütlich zusammengesessen und um 6 Uhr fuhren wir dann nach Hause, allerdings mit dem Unterschied, dass ich diesmal am Steuer saß und nicht Cristan. Den Sonntag Morgen habe ich dann komplett verschlafen, wie auch fast den Rest des Tages. Ich bin fast wörtlich nur zum Essen aufgestanden. Am Abend waren wir dann noch kurz im Supermarkt bevor ich mich schon wieder schlafen legte. Ich habe keine Ahnung was an diesem Tag mit mir los war, aber ich wollte nur schlafen – wahrscheinlich zu viel Sauerstoff.

27.04.-03.05.2009

Heute ist mal wieder Montag und eine neue Arbeitswoche beginnt. Das einzige was ich am Morgen wirklich gehofft hatte war, dass ich Arbeit haben möchte und die Zeit schnell vergeht. Leider musste ich eine Enttäuschung erleben: ich hatte zwar Arbeit, aber die Zeit wollte einfach nicht verstreichen. Dies mag an der Arbeit gelegen haben. Heute musste ich zum ersten mal wirklich die Idioten-Arbeit erledigen – Visitenkarten in ein Excel-Dokument übertragen. Diese Art Tätigkeit durfte ich dann auch am Dienstag erledigen. Am Abend bin ich mach der Arbeit, zum Fußball schauen, in eine Kneipe gegangen, wo Chicho und Cristian schon auf mich warteten. Universidad de Chile musste gewinnen um in das Achtelfinale des Copa Libertadores de America (wie Champions League) zu kommen und sie haben es geschafft – die beiden Jungs waren glücklich.



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Letzte Änderung am 08.08.2009
 
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